Militärische Mobilität

Die Europäische Union arbeitet daran, die Mobilität des Militärs zu verbessern und Hindernisse für Bewegungen von militärischer Ausrüstung und militärischem Personal in der EU abzubauen. Auf der Agenda steht die militärische Mobilität innerhalb, aber auch außerhalb der Europäischen Union.

Neben der Europäischen Kommission ist insbesondere die Europäische Verteidigungsagentur (European Defence Agency) mit den entsprechenden Planungen befasst. Geplant ist die Vereinfachung und Vereinheitlichung der Zollformalitäten, die Klärung über den Transport sogenannter gefährlicher Güter (Waffensysteme, etc.) und der Schutz kritischer Infrastrukturen selbst.

Transeuropäisches Verkehrsnetz

Die EU-Kommission plant die Nutzung von Synergien zwischen der zivilen und der militärischen Nutzung des Verkehrsnetzes. Ganz wesentlich geht es um den Ausbau und die Nutzbarmachung des transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-T, Trans-European Transport Network) für militärische Zwecke. Finanziert werden die Infrastrukturmaßnahmen über die "Connecting Europe Facility".

Nicht zuletzt aus militärischen Gründen sollen bis 2030 die meisten "strategisch wichtigen" Teile des Transeuropäisches Verkehrsnetzes fertiggestellt werden. Bis 2050 soll die "Erreichbarkeit aller EU-Regionen" sichergestellt werden.

Maßnahmen der EU

2014 haben vierzehn EU-Mitgliedsstaaten die Schaffung eines "Multimodal Hub Transport Network (M2TH)" beschlossen, um schnelle Truppenverlegungen zu ermöglichen. Am 10. November 2017 legte die EU-Kommission eine förmliche Mitteilung zur Verbesserung der Militärischen Mobilität in der Europäischen Union vor (Joint Communication "Improving Military Mobility in the European Union").

2018 wurde ein Aktionsplan zur militärischen Mobilität den Mitgliedstaaten zur Billigung vorgelegt ("Action Plan on Military Mobility"). Bis 2025 sollen damit weitere politische und bürokratische Hürden hin zu einer voll einsatzfähigen Europäischen Verteidigungsunion überwunden werden.

Im Kontext dieser Bemühungen der EU stehen Maßnahmen der NATO zur Erleichterung schneller Truppenbewegungen u.a. auch auf dem Luftweg.

Weitere Strukturen zur Organisation militärischer Mobilität

Ferner wurde am Flughafen Eindhoven ein "Movement Coordination Centre Europe", ein von 28 EU- bzw. NATO-Staaten getragenes Kontrollzentrum für militärische Bewegungen.

Ebenfalls in Eindhoven befindet sich das "Europäische Lufttransportkommando" ("European Air Transport Command, EATC), einer multinationalen Kommandobehörde der französischen, niederländischen, belgischen, deutschen, spanischen, luxemburgischen und italienischen Luftstreitkräfte. Es dient in erster Linie der Koordination und operationellen Führung der Lufttransport- und Luftbetankungskräfte.

Für die Seestreitkräfte von Bedeutung ist das "Athens Multinational Sealift Coordination Centre".

Literatur / Quellen

EU: Improving Military Mobility in the European Union. Joint Communication to the European Parliament and the Council. Brussels. 10.11.2017.

 

 

 
 

Europäischer Verteidigungsfonds

Joint Support and Enabling Command

Pesco - Ständige Strukturierte Zusammenarbeit

 
 

 

 

 

 

 

 

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