Ressourcenkriege
Kriege, die um die Kontrolle der Nutzbarmachung natürlicher Ressourcen (Rohstoffe) geführt werden, bezeichnet man als Ressourcenkriege. Diese Kriege dienen in der Regel nicht dem Zweck, die so genannte Ressourcen-Ausbeutung zu maximieren, sondern ganz im Gegenteil der "Ressourcenkontrolle", d.h. der Begrenzung des Angebots von Energie- und Nicht-Energie-Rohstoffen auf den Weltmärkten.
Kriege um Öl und Erdgas
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war wie selbstverständlich von "Ölkriegen" die Rede. In der jüngeren Vergangenheit wurden die Irakkriege 1991 und 2003 als "Kriege um Öl" kritisiert, die Friedensbewegung forderte vielfach "Kein Blut für Öl".
Für das 21. Jahrhundert wurde erwartetet, dass Kriege zunehmend auch um die Kontrolle der Erdgasförderung und der Erdgasversorgung - u.a. Westeuropas - geführt werden. Tatsächlich spielte Erdgas eine maßgebliche Rolle bei Kriegen wie in Syrien (ab 2011), Libyen (2011) und der Ukraine (ab 2014).
Henrik Paulitz kommt in seiner Studie "Anleitung gegen den Krieg" zum Ergebnis, dass es in fast allen Kriegen maßgeblich auch um Aspekte der Ressourcenkontrolle geht.
Da es in fast jedem Land reichhaltige natürliche Ressourcen gibt, die die Länder eigentlich gerne nutzen und verstärkt vermarkten würden, werden permanent in sehr vielen Staaten Instabilität und Terrorismus gefördert, Regime-Wechsel organisiert oder Kriege geführt.
Internationale Erwartungen an Deutschland
Von Deutschland wird erwartet, verstärkt als "führende" militärische Ordnungsmacht in Europa wie auch in den rohstoffreichen Gebieten Afrikas und des Nahen und Mittleren Ostens aktiv zu werden (vgl. "Kriegsmacht Deutschland?").
Deutschland soll demnach in einem Gebiet unter anderem auch militärische Gewalt anwenden, das vor Jahren vom Royal Institute for International Relations (Egmont) als eine "Grand Area" beschrieben wurde. Es geht um die Kontrolle der Energie-Infrastruktur durch die Ausübung einer "latenten aber permanenten Macht". Es geht um eine globale Raumbeherrschung zum Zweck der Ressourcenkontrolle.
Der weltweite Einsatz von Militär dient auch vor dem Hintergrund der Energiesicherheit "Stabilitätsdienstleistungen (...), um die weltweiten Interessen" der globalisierten Wirtschaft zu schützen [Leon Mangasarian/Jan Techau: Führungsmacht Deutschland. Dtv. 2017. S. 80.].
Hinweis
Ein aktuelles Forschungsvorhaben der Akademie Bergstraße befasst sich mit der weltweiten Ressourcenkontrolle, die vielfach auch in Form von Ressourcenkriegen ausgefochten wird: "Atlas der Kriege und Ressourcenkonflikte".
Außen- und Sicherheitspolitik wider Willen
Beauftragter der Bundesregierung für weltweite Religionsfreiheit
Demokratischer Interventionismus
Deskriptive, ökonomisch-orientierte Friedens- und Konfliktforschung
Deutschlands Beitrag zur Neuen Europäischen Sicherheitspolitik 2030
Energiewirtschaftliche Trendanalyse
Erklärung von Sevilla "Gewalt ist kein Naturgesetz"
Europäischer Verteidigungsfonds
Friedenspolitische Handlungs-Empfehlungen
Joint Support and Enabling Command
Krieg gegen die Zivilbevölkerung
Münchener Sicherheitskonferenz
Paulitz, Henrik - Peace and Conflict Researcher
Pesco - Ständige Strukturierte Zusammenarbeit
Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit
The German Marshall Fund of the United States (GMF)
UN-Friedenstruppen | Blauhelme
Vertrag zur Bewahrung des Friedens
Volksentscheid auf Bundesebene
Weiterentwicklung der Friedensbewegung
Zentrum für Transformation der Bundeswehr
Unterstützen
Wenn Sie die Arbeit der Akademie Bergstraße gut und wichtig finden, dann freuen wir uns über Ihre Unterstützung in Form einer Spende.
Robert Jungnischke
Henrik Paulitz
Strom-Abschaltungen und Blackout-Risiko
Taschenbuch, Farbdruck
Akademie Bergstraße, 2020
1. Aufl. 2022
Henrik Paulitz
StromMangelWirtschaft
Taschenbuch, Farbdruck
Akademie Bergstraße, 2020
4. Aufl. 2021
Henrik Paulitz
Kriegsmacht Deutschland?
Buch, DIN A4 Farbdruck
Akademie Bergstraße, 2018
Henrik Paulitz
Anleitung gegen den Krieg
Taschenbuch
Akademie Bergstraße, 2016
3. Aufl. 2019