Mali
Die Republik Mali ist ein westafrikanisches Binnenland mit rund 14 Millionen Einwohnern. In der Hauptstadt Bamako im Südwesten des Landes leben 1,8 Millionen Menschen. Mali ist mit 1.240.000 qkm fast 3,5-mal so groß wie Deutschland. 60 Prozent der Landesfläche sind Wüste (Sahara). Im Süden des Landes herrscht tropisch-feuchtes "Sudanklima".
Die Präsidialdemokratie ist unterteilt in acht Regionen. Seit 1999 bestehen 703 Kommunen mit gewählten Kommunalräten.
Am 22.03.2012 kam es in Mali zu einem Militärputsch. Am 07.04.2012 erklärte eine Rebellenbewegung den Norden Malis zum unabhängigen Staat "Azawad". Frankreich, die USA, Deutschland und andere westliche Staaten griffen 2013 militärisch in diesen Konflikt ein.
Landwirtschaft
Die Landwirtschaft stellt den Hauptwirtschaftszweig des Landes dar. Rund 70 Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft, die auf drei bis vier Prozent der Landesfläche möglich ist. Zu den Hauptanbauprodukten gehören Erdnuss, Mais, Sorghum sowie Baumwolle. Mali ist einer der größten Baumwollproduzenten Afrikas.
Durch die Subventionierung von Baumwolle in den USA sind die Einnahmen des Landes jedoch trotz gesteigerter Produktion gesunken, so das deutsche Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Zahlreiche Baumwollbauern in Mali haben sich hoch verschuldet. Die Regierung reagierte mit einer Umstellung der Landwirtschaft: Seit 2002 werden auf rund 40 Prozent der ehemaligen Baumwollfelder Nahrungsmittel angebaut [vgl. Website des BMZ, eingesehen am 22.01.2013].
Lange Zeit wurde in Mali vorwiegend Trockenfeldbau betrieben, bei dem die Pflanzen nur über Niederschläge und im Boden gespeiherte Feuchtigkeit Wasser erhalten. Unter anderem auf Drängen der deutschen Bundesregierung setzt die malische Regierung inzwischen aber offenbar "auf den massiven Ausbau der kleinbäuerlichen Bewässerungslandwirtschaft".
Energie-Rohstoffe
Es gibt im Norden von Mali bislang zwar noch keinen Bergbau, aber beachtliche Bodenschätze, vor allem Uran. Die Uranvorkommen liegen in der Gegend zwischen Gao und Kidal. Der französische Atomkonzern Areva hat außerdem in Falea, im äußersten Westen des Landes, Uranvorkommen entdeckt.
Mali liegt mitten im "Goldgürtel", der sich von Senegal über Guinea, Ghana, Mali, Burkina Faso, Niger, Nigeria und Kamerun durch ganz Westafrika zieht. Mali ist der drittgrößte Goldproduzent Afrikas!
Daneben gibt es Erdöl, Erdgas, Phosphat, Kupfer, Bauxit, Diamanten und andere Edelsteine. Sogar reiner Wasserstoff wurde tief im Boden des Landes entdeckt
Nach Angaben des Auswärtigen Amts stagniert im Norden des Landes die Exploration von Erdöl und Erdgas [Auswärtiges Amt, http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/Mali/Wirtschaft_node.html, Oktober 2012].
Energie-Autonomie
Nach wie vor besteht in Mali eine große Abhängigkeit von Ölimporten. Zur Lösung dieser strukturellen Probleme setzt die malische Regierung neben der Weiterverarbeitung landwirtschaftlicher Produkte für den Binnen- und Exportmarkt auf den Ausbau der Wasserkraft durch "ökologisch verträgliche" Staudammprojekte am Niger- und am Senegal-Fluss.
Mit Unterstützung des Deutschen Entwicklungsdienstes (DED) und der KfW Entwicklungsbank wurden in einer Region des Landes gut 80 Kleinstaudämme gebaut [BMZ, http://www.bmz.de/de/presse/aktuelleMeldungen/2010/mai/20100528_mali/index.html, 28.05.2010].
Beziehungen zum Ausland
Mali unterhält intensive außenpolitische Beziehungen in der westafrikanischen Subregion. Mit Senegal und Mauretanien - seit Juli 2008 auch Guinea - besteht die Organisation zur Nutzbarmachung des Senegalflusses (OMVS). Die Beziehungen zu den östlichen Nachbarn Niger und Burkina Faso sind freundschaftlich. Der südliche Nachbarstaat Côte d’Ivoire hat als Transitland zum Hafen Abidjan und wegen der dort lebenden ca. 2,5 Millionen Malier eine besondere Bedeutung.
Handelsbeziehungen zu China
China wird als Lieferant von preisgünstigen Konsumgütern ein immer wichtigerer Handelspartner. China gehört seit langem zu den wichtigsten "Entwicklungspartnern" Malis. Im Bereich schwerer Infrastrukturen (Brücken, Straßen, Stadien, öffentliche Gebäude) übersteigt die chinesische Hilfe die aller westlichen Partner. Schwerpunkte liegen daneben in Gesundheitsbereich und Landwirtschaft sowie sehr großzügiger Stipendienvergabe. "Bisher sind keine chinesischen Interessen im Rohstoffbereich zu verzeichnen", stellte das deutsche Auswärtige Amt im Oktober 2012 beruhigt fest.
Geschichte
Vom 11. Jahrhundert bis ca. 1600 war Mali ein islamisches Großreich. Dann wurde das Land von den Mossi und Fulbe Stämmen erobert und aufgeteilt. Mali galt vom 5. bis zum 16. Jahrhundert als wichtiges Handels- und Kulturzentrum mit Timbuktu, Djenne und Gao als kulturellen und Bildungszentren. Durch die marokkanische Invasion im 17. Jahrhundert und die französische Kolonisation verlor Mali an Bedeutung im Handel.
Die Bevölkerung Malis setzt sich aus rund 30 verschiedenen Ethnien zusammen. Politisch führend sind die Malinké, obwohl sie nur 6 Prozent der Bevölkerung bilden.
Die einstige französische Kolonie ("Französisch-Sudan") ist seit 1960 formal unabhängig.
Am 22. September 1960 erlangte Mali seine Unabhängigkeit. Dieser Tag ist seither Nationalfeiertag. Modibo Kaita wurde erster Präsident Malis und brachte Mali auf einen sozialistischen Kurs und leistete Widerstand gegen den französischen Imperialismus. SO stieg Mali aus dem Franc Verbund aus und führte eine eigene Währung ein. 1968 wurde Kaita in einem Putsch von General Moussa Traoré gestürzt und seither funktionierte Mali als Einparteienstaat von der sich 1968 General Moussa Traoré an die Macht putschte.
Literatur / Quellen
Auswärtiges Amt: Mali. Länderinformationen.
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
My African World: www.africanworld.de
Wikipedia: Mali
Außen- und Sicherheitspolitik wider Willen
Beauftragter der Bundesregierung für weltweite Religionsfreiheit
Demokratischer Interventionismus
Deskriptive, ökonomisch-orientierte Friedens- und Konfliktforschung
Deutschlands Beitrag zur Neuen Europäischen Sicherheitspolitik 2030
Energiewirtschaftliche Trendanalyse
Erklärung von Sevilla "Gewalt ist kein Naturgesetz"
Europäischer Verteidigungsfonds
Friedenspolitische Handlungs-Empfehlungen
Joint Support and Enabling Command
Krieg gegen die Zivilbevölkerung
Münchener Sicherheitskonferenz
Paulitz, Henrik - Peace and Conflict Researcher
Pesco - Ständige Strukturierte Zusammenarbeit
Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit
The German Marshall Fund of the United States (GMF)
UN-Friedenstruppen | Blauhelme
Vertrag zur Bewahrung des Friedens
Volksentscheid auf Bundesebene
Weiterentwicklung der Friedensbewegung
Zentrum für Transformation der Bundeswehr
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